Pneumothorax
Pneumothorax (Lungenkollaps)
Verspürt ein junger Mensch plötzlich Luftnot, kann ein Pneumothorax die Ursache sein.
Als Pneumothorax bezeichnet man ein meist akut auftretendes Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt zwischen den beiden Pleurablättern gelangt, sodass der betroffene Lungenflügel kollabiert. Ein Pneumothorax tritt häufig ohne erkennbare Ursache auf (=Spontanpneumothorax) und betriff oft junge, schlanke und große Männer im Alter zwischen ca. 15 und 35 Jahren. Als Ursache kommen aber auch Verletzungen der Lunge nach Unfällen oder medizinischen Eingriffen in Frage. In manchen Fällen bestehen einzelne überblähte Lungenbläschen im Bereich der Lungenspitze, welche platzen können und so den Pneuthorax verursachen. Diese treten häufiger bei Rauchern auf. Im schlimmsten Fall kann druch den Pneumothorax der Rückfluss des Blutes zum Herzen so sehr eingeschränkt werden, dass es zu einer lebensbedrohlichen Situation kommt, die eine sofortige Behandlung und Ableitung der Luftansammlung im Pleuraspalt durch eine Drainage erfordert. Die Symptome eines Pneumthorax können sehr unterschiedlich sein und reichen von geringem Hustenreiz und Brustschmerz bis hin zum Erstickungsgefühl.
Linke Abbildung: Pneumothorax rechts unbehandelt, rechte Abbildung: Vollständige Entfaltung der rechten Lunge nach Pleurodese in Schlüsselloch-Technik.
Beim Pneumothorax wir therapeutisch das Wiederanlegen der Lunge an die Thoraxwand angestrebt. Bei ausgeprägtem Pneumothorax ist die Analge einer Thoraxdrainage, übder di die eingedrungene Luft wieder abgesaugt wird, die Therapie der Wahl. Verschließt sich das Luftleck von alleine, ist keine Operation erforderlich. Das Risiko, danach innerhalbt der nächsten zwei Jahre erneut einen Pneumothorax zu erleiden liegt allerdings bei 30-50%. Tritt ein Spontanpneumothorax erneut auf oder treten Komplikationen nach traumatischem Pneumothorax auf (Hämatopneumothorax, dislozierte Rippenfraktur) besteht die Indikation zur minimal-invasiven operativen Versorgung . Nach operativer Versorgung sinkt das Risiko einen erneuten Pneumothorax zu erleiden auf unter 2 Prozent.
Die operative Versorgung via Thorakoskopie (Schlüsselloch-Technik) beinhaltet die gründliche Kontrolle der Lungenoberfläche nach sogenannten Bullae (Bläschen), die ursächlich für den Pneumothorax sein können. Zeigt sich hier eine Auffälligkeit, erfolgt die thorakoskopische atypische Lungenresektion sowie die subtotale Abtragung des Brustfelles zur Verklebung des Lungenfells mit der Brustwand, der sogenannten subtotalen pleuralen Pleurektomie. Die Verklebung des Lungenfells nennt sich Pleurodese. Eine Pleurodese kann ebenfalls durch Applikation von medizinischem Talkum erreicht werden.